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PRESSEMITTEILUNG der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus Berlin Datum: 29. Januar 2009 -  Jochen Esser, finanzpolitischer Sprecher, erklärt:

Sarrazin verlässt das sinkende Schiff

Jetzt ist es wohl amtlich. Sarrazin verlässt Rot-Rot zum 1. Mai.
Sarrazin hinterlässt in Berlin trotz seiner Verdienste eine gefährliche finanzielle Schieflage. Berlin erbt ein Haushaltsdefizit von einer Milliarde Euro, das zur Hälfte hausgemacht ist und die Stadt zukünftig selbst im Konjunkturaufschwung begleiten wird. In den letzten Wochen kam aus dem Haus des Finanzsenators nur noch Zah-lenchaos aber keine klare Linie mehr.
Bei Sarrazins Amtsantritt war das noch anders. Unsere Hochachtung verdient insbe-sondere, dass er den damaligen Bausenator Strieder in die Knie gezwungen und den Ausstieg aus der Wohnungsbauförderung durchgesetzt hat. Das Ende des sehr spe-ziellen und korrupten Berliner Fördersystems ist mit rund 1 Milliarde Euro das größte und sinnvollste Sparpaket aus Sarrazins Amtszeit. Die Berliner Grünen hatten dies seit ihrer Gründung 1978 gefordert, aber auf sich gestellt gegen den Widerstand der SPD nie durchsetzen können.
Wir wünschen Herrn Sarrazin bei der Bundesbank alles Gute. Wir hoffen, dass er in seiner neuen Funktion mehr Fortune zeigt, als beim Umgang mit den CDO-Paketen der BVG. Herr Sarrazin, der die Öffentlichkeit mit seinem „britischen“ Humor oft ge-nug in Atem gehalten hat, wird sicher verstehen, dass dieser kleine Seitenhieb zum Abschied einfach sein muss.

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